Der Herbst ist da, feuchte Nebel aber auch schöne „goldene“ Tage dürfen wir nun erleben.
Allerheiligen ist nicht mehr weit….
Ach ja, Allerheiligen!
DER Fixtermin im Jahr zum Besuch der Gräber unserer Verstorbenen auf dem Friedhof.
Wie stehen Sie zum Friedhof?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieser Ort für jeden etwas Anderes bedeutet.
Ein Ort, der so mit Emotionen, guten wie auch schmerzhaften, verbunden ist.
Für mich ist der Friedhof ein Ort der Ruhe mit einer hohen sozialen Funktion. Sie werden sich vielleicht fragen: „Wieso? Direkt beim Grab muss ich doch nur an meine verstorbenen Angehörigen denken, und das tut weh!“
Und doch, gerade deshalb ist der Friedhof ein sozialer Ort…..
Diejenigen, die ihn besuchen, sind oft in der gleichen Situation.
Im geschützten Rahmen dieser Stätte – wo ich meist auch andere Menschen treffe – kann, darf und soll ich auch meinen Schmerz, meine Enttäuschung und vielleicht auch meine Wut über den Verlust eines geliebten Menschen äußern. Ich darf am Grab mit den Verstorbenen Zwiesprache halten.
Ich darf anderen mein Leid klagen und weinen.
Hier hat das alles Platz.
So kann ich mich auch austauschen und vielleicht auch getröstet wieder nach Hause gehen.
Für mich wurde der Friedhof im Laufe der Zeit zu einer Stätte der Begegnung – Begegnung mit den Toten, aber vor allem auch mit den Lebenden.
Das richtet mich auf.